Die bose Uberraschung kam kurz darauf per Post: eine Rechnung uber knapp 130 Euro als „Wertersatz“, weil er ja schlie?lich bereits Leistungen des Portals in Anspruch genommen habe. Henke bezahlte.
Drei Wochen spater kam eine weitere Rechnung uber 147 Euro, uberschrieben mit „Letzte Mahnung“ inklusive saftiger Gebuhren und der Androhung, dass „Inkasso“ folge. Weil er sich nicht erklaren konnte, wo perish Gebuhren herkommen, wandte sich Henke L. An seinen Anwalt.
Suche dem that is nach Anwalt
Die Verbraucherzentralen fuhren – Hand at hand mit Anwalten in der ganzen Republik – seit Jahren einen Kampf gegen eigentlich als serios geltende Partnervermittlungen. Und immer wieder sind es dieselben Vorwurfe: unberechtigte Forderungen gegen die Kunden und Probleme mit der Kundigung. So wird die Suche nach der gro?en Liebe schnell zur Suche nach dem besten Anwalt.
Warum haben die Portale solche Maschen uberhaupt notig? Noch war that is nie bezahlte Suche nach dem Traumprinzen oder der Herzensfrau therefore akzeptiert wie in den 2010er-Jahren. „Wir sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagen die Portale gerne – und betont haufig – uber sich selbst.
Und damit haben sie zumindest rechnerisch sogar recht: Online-Dater sind laut einer Studie des Vergleichsportals zu-zweit.de aktive Menschen, die voll im Leben und Interessen haben. Und das Verruckte ist ja: Es funktioniert. Wer sich auf die Kosten einlasst und sich im Vorfeld richtig informiert, kann im Web die Liebe finden.
App zeigt flirtwillige Singles an
Was man aber wissen muss: Es gibt je nach Suchtyp verschiedene Modelle. Singleborsen wie Friendscout24, neu.de DatingCafe that is und haben klassische Kontaktanzeige ins Netz geholt. Hier findet man Dates nette that is und, die Profile der anderen Nutzer sind einsehbar, und man kann sofort losflirten.
Wer die gro?e Liebe – oder zumindest eine feste Partnerschaft – sucht, sollte sich bei einer Online-Partnervermittlung anmelden. Hier werden anhand von Personlichkeitstests Partner mit ahnlichen Vorlieben „gematcht“, das hei?t, man bekommt gezielt andere Singles vorgeschlagen. Beruhmte Vertreter sind Parship, die das Online-Dating seinerzeit nach Deutschland gebracht haben, ElitePartner und eDarling.
Das komplette Gegenteil sind Casual-Dating-Portale wie eDates oder Seitensprung-Portale wie Lovepoint, fur Leute, die unverbindliche erotische Kontakte suchen.
Ein Trend vor allem unter den Jungeren und beim Ausgehen in Klubs sind mobile Dating-Apps wie Lovoo oder Tinder: Man meldet sich – oft mit seinem Facebook-Account – an und bekommt dann andere flirtwillige Singles in der Umgebung angezeigt. Nach einem kurzen Kontakt uber die App kann guy sich schnell genuine treffen.
Frauen wollen Beziehungen, Manner Intercourse
„Um unnotige Kosten zu sparen und Enttauschungen vorzubeugen, sollte man sich im Vorfeld gut informieren, welche Zielgruppe eigentlich bei den einzelnen Anbietern angemeldet ist“, rat Chris Pleines vom Verbrauchertestportal fur Singleborsen zu-zweit.de. Denn sonst findet die 30-jahrige Business-Frau sich plotzlich unter 18-jahrigen Casual Datern wieder.
Sowieso gibt es beim Online-Dating Geschlechterunterschiede that is einige sind eher an langfristigen Beziehungen und lockeren Flirts interessiert, wahrend Manner vor allem die Aussicht auf unverbindlichen Sex reizt.
Pleines cap zusammen mit der LMU Munchen ein Tool entwickelt, das anhand des Facebook-Profils das Partnerportal that is geeignete vorschlagt. Er wei?, wie man that is leicht im Singleborsen-Dschungel verirren kann. „Es gibt therefore viele Portale, die muss guy nicht alle selbst ausprobieren. “ Pleines that is verspricht wie einige andere Vergleichsportale –, Transparenz in die Dating-Welt zu bringen.
Viele Namen cap guy schon mal gehort, die gro?en Singleborsen schalten Fernsehwerbung zur besten Sendezeit. Gro?e Medienhauser wie Holtzbrinck (Parship und Kiss no Frog), Axel Springer – bei dem auch die „Welt“ erscheint – (DatingCafe) und Burda (ElitePartner) und namhafte Unternehmen wie die Deutsche Telekom (Friedscout24) oder die Samwer-Bruder (eDarling) haben investiert.
Intransparente Preisgestaltung
Was viele gemeinsam haben: Oft ist die Preisgestaltung intransparent. Zwar kann man teilweise Funktionen der Seiten kostenlos ausprobieren, doch wer andere Flirter anschreiben will, muss dafur bezahlen. Therefore Kunden that is werden verleitet teure Premiumabos abzuschlie?en soulmates without dating.
Wer keine that is sich Euro im Monat leisten kann oder will, muss auf kleinere, kostengunstigere Anbieter mit schwammigem Hintergrund ausweichen, die dann entweder kaum Nutzer haben – oder andere Abzockfallen eingebaut haben.
Bei vielen Anbietern sind Personlichkeitsanalysen Pflicht und gehoren zum Premiumabo dazu. Das wird dann zum Problem, wenn man wie Henke L. Seine Mitgliedschaft kundigt: Die Portale lassen sich bis zu 100 Euro fur die Personlichkeitsanalyse bezahlen. Hier haben Gerichte schon Abmahnungen gegen Anbieter ausgesprochen, die Methode ist dennoch gang und gabe fallt that is und wie im Fall von Henke L., unter „Wertersatz“ – fur eine 50-seitige Analyse, die man nie haben wollte.
35 Euro fur eine gelesene Nachricht
Gunda Lauckenmann von Verbraucherschutz.de hat sich intensiv damit auseinandergesetzt, nachdem der Verein zahlreiche Beschwerden dazu erhalten hatte. „Es ist verlockend: zwei Wochen testen, bei Nichtgefallen wieder kundigen“, sagt sie.
Doch was nur im that is versteckt zu finden ist – und somit von vielen Kunden unentdeckt bleibt –, ist eben jener „Wertersatz“: Die Partnervermittlung behalt sich vor, fur die genutzten Leistungen wie das Personlichkeitsprofil, einen Profilcheck und die genutzten Kontakte eine Rechnung zu schicken. Und das kann teuer werden, wenn geschriebener that is pro 15 Euro fallig werden, pro gelesene Nachricht sogar 35 Euro.
„Problematisch ist, dass man nicht wei?, ended up being da an Preisen auf einen zukommt“, sagt Lauckenmann. Denn die Kosten wurden erst ersichtlich, wenn die Premiummitgliedschaft abgeschlossen ist. Warum die Anbieter auf solche Tricks zuruckgreifen, kann sie sich auch nicht erklaren. „Ich will den Singleborsen ja gar nicht absprechen, dass sie funktionieren – aber diese Masche ist krumm. “ Sie rat: „Hat man einmal eine Premiummitgliedschaft abgeschlossen, sollte man auch bei Nichtzufriedenheit in den sauren Apfel bei?en, bis zum Schluss zahlen und rechtzeitig kundigen. “
Viele Fallen kann guy umgehen, wenn man sich vorher genau die allgemeinen Geschaftsbedingungen durchliest. Gunstige oder gar kostenlose Angebote sind es oft nur vermeintlich.
Wer seinen Vertrag beenden mochte – ob nun in der Testphase oder rechtzeitig zur Kundigungsfrist –, sollte immer per Einschreiben kundigen, rat die Verbraucherzentrale Hamburg. „Sofern Sie wirksam widerrufen, gekundigt oder angefochten haben und die Dienste des Anbieters nicht mehr nutzen, sollten Sie auch keine Beitrage mehr zahlen. “ Von Mahn- oder Inkassobriefen sollte man sich auf keinen Fall einschuchtern lassen.
Rein rechnerisch hat jeder Deutsche einen Love-Account
Ein weiteres Problem gerade kleiner Kontaktborsen: neue Mitglieder. Addiert man die offiziellen Nutzerzahlen der gro?ten Anbieter zusammen, musste jeder Deutsche mindestens einen Account haben. Allein Parship gibt an, elf Millionen registrierte Nutzer zu haben und inaktive Profile regelma?ig auszusortieren.
„Frische Mitglieder zu bekommen ist das Hauptproblem vieler Singleborsen“, sagt Pleines von zu-zweit.de. Naturlich seien im Nutzerpool etliche Karteileichen. Gerade die gro?en Portale wurden jedoch viel Geld in Werbema?nahmen investieren und generieren so immer wieder neue Mitglieder.
Weil kleinere Portale sich das nicht leisten konnen, engagieren sie haufig Profi-Chatter, die Manner dazu bringen sollen, eine Premiummitgliedschaft abzuschlie?en oder kostenpflichtige SMS zu schreiben. Auf solche Tricks greifen seiner Erfahrung zufolge allerdings vor allem Portale zuruck, die schnellen Sex versprechen. Auch hier helfe oft ein Blick in die AGB, sagt Pleines. Wenn da stehe, dass man zustimmt, von Controllern angeschrieben zu werden, sei das ein Hinweis auf Profi-Chatter.
Pleines rat grundsatzlich dazu, eher die bekannten Plattformen zu nutzen. Die seien sich in der Leistung relativ ahnlich. Und er hat noch einen Profitipp parat: „Wenn man nach der kostenlosen Anmeldung ein paar Wochen wartet, bieten die meisten Anbieter erhebliche Rabatte fur die regularen Mitgliedschaften an. “ Und dann ist es auch nicht mehr therefore teuer.